Eisenbahnbrücke(n)

Versetzen wir uns für einen Moment ins Jahr 1860: Eine einzige Brücke führt im Norden über die Aare. Ein roter «Käfig» aus Metall, schnurgerade und schön proportioniert. Eine Dampflok stösst weissen Rauch in die Luft. Auf der Brücke sind aber auch Fussgänger und sogar ein Fuhrwerk auszumachen.
Das war die legendäre «Rote Brücke». Die einst bedeutendste Bahnbrückenkonstruktion der Schweiz wurde im Jahr 1941 abgerissen. Im Jahre 1860 verkehrten auf ihr täglich 20 Züge. Im Jahre 1940 fahren im Bahnhof Bern bereits über 200 Züge pro Tag ein und aus.
Der heutige Eisenbahnviadukt (erbaut zwischen 1937 und 1941) ist über einen Kilometer lang und besteht aus vier Teilen: Dem Schützenmattviadukt unmittelbar nach dem Bahnhof, der über die Talsohle gespannten Bogenbrücke, einer Stützmauer am nördlichen Aareübergang und schliesslich dem Talwegviadukt, das die Bahn fast in Griffnähe an den Balkone der Jurastrasse vorbeiführt. Pro Jahr donnern hier 50’000 Züge vorbei.

Balts Nill
Musiker und Autor

Eintrag zum Standort im historisch-topografischen Lexikon
Historische Bilder