Hauptgebäude Universität Bern
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«Ich hab mich nun neuerdings entschlossen, unter die Privatdozenten zu gehen, vorausgesetzt nämlich, dass ich’s durchsetzen kann. Den Doktor werde ich hingegen nicht machen, da mir das doch wenig hilft und die ganze Komödie mir langweilig geworden ist.»
1903 ersucht Einstein die Universität Bern darum, auch ohne Doktortitel als Privatdozent unterrichten zu dürfen, doch dieser Wunsch wird ihm verwehrt. Entsprechend verärgert und salopp fällt seine Reaktion aus:
«Die hiesige Universität ist ein Schweinestall. Ich werde nicht lesen dort, weil es schad wäre, die Zeit zu verlieren.»
Vier Jahre später, nun mit Doktortitel ausgestattet, will es Einstein doch noch wissen. Er reicht ein Gesuch ein, um sich als Privatdozent zu habilitieren – jedoch ohne eine Habilitationsschrift beizulegen. Erst als er sie wenige Monate später nachreicht, erteilt man ihm die Lehrerlaubnis. Im Sommersemester 1908 hält er als Privatdozent seine erste Lehrveranstaltung, jeweils dienstags und samstags von 7 bis 8 Uhr. Drei Hörer besuchen die Vorlesung über die «Molekulare Theorie der Wärme» – doch es sind nicht etwa reguläre Studenten, sondern zwei Freunde und ein Kollege vom Patentamt.
Tour vom Einstein Museum
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