Matte

In der Gerberngasse unter den Lauben komme sogar ich mir schön gross vor mit meinen 1,58 m und fühle mich in alte Zeiten versetzt. Danke Strassenschilder für eure Hinweise auf die Geschichte der Stadt. Ich frage mich, wie das Leben hier war, als noch gegerbt und gewasserwerkt wurde und probiere gleichzeitig krampfhaft, mir den Geruch NICHT vorzustellen. In der Matte scheint alles ein bisschen gemütlicher voran zu gehen als im  hektischen Gewusel des Stadtzentrums. Zwischen dem Plätschern der Aare, des Stadtbachs und der vielen Brunnen habe ich plötzlich Zeit, über alles nachzudenken. Ob ich auch mal einen Strassennamen bekomme, geht es mir durch den Kopf, so eine Gedankenspinnerei, das ist nur für die ganz Grossen. Aber das bin ich doch irgendwie, hier und jetzt. Ich stelle mich auf den Tychsteg und pfeife das erste Lied, das mir durch den Kopf geht: Kriminaltango. 

Inspirationsquelle: Tychsteg mit Blick auf die Schwelle

Désirée Scheidegger
Lehrerin und Autorin