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Bremgartenfriedhof

Da liegt er also, der berühmte Anarchist. Jemand hat auf dem Grab eine leere Weinflasche deponiert. Prost! „Wer nicht das Unmögliche wagt, wird das Mögliche niemals erreichen“. So steht es auf dem Grabstein von Michail Bakunin. Von Russland kam er, in Bern ist er gelandet, gestrandet, gestorben 1876.
Ein paar Schritte weiter und man ist beim Grab von Eugen Huber, Schöpfer des schweizerischen Zivilgesetzbuches. In Stein gemeisselt der Satz: „Was der Gesetzgeber aufstellt, wird zur Gesinnung Tausender“.
Auch nicht weit von hier liegt ein weiterer Mann, der sich zeitlebens den Kopf zerbrochen hat über Gesetz, Staat und Freiheit: „Dabei ist mir blitzartig das ungemein Schöpferische des ganz Ausserhalbstehens klar geworden, die Bedeutung der Kompromisslosigkeit, die zwar wenig erreicht, aber dafür umso mehr erhellt“. Das notierte sich Mani Matter, der Sänger und Jurist, einst in sein Sudelheft.
„Mich denkt strengen an“ meldet sich jetzt Carlo Lischetti, der Künstler und Narr, auch er hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden. Nachts, wenn der Wind durch die Baumkronen streicht, hört man sie flüstern, die Männer mit Schnauz und Bart, und ab und zu dreht sich einer von ihnen im Grab um.

Balts Nill
Musiker und Autor

Murtenstrasse 51
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