Amthaus

är isch vom amt ufbotte gsy am frytig vor de nüüne
bi straf im unterlassigsfall  im houptgeböid block zwo
im büro hundertsächsevierzg pärsönlech ga z'erschyne
und isch zum houptportal  am halbi nüüni ynecho

Das Amtshaus. Man geht da nicht unbedingt freiwillig hin. (Ganz im Gegensatz zum Kunstmuseum, das schräg vis à vis liegt). Doch im Vergleich zu jenem "Amt", das Mani Matter in seinem Lied heraufbeschwört, wirkt das Berner Amthaus fast einladend, trotz des angebauten Regionalgefängnisses. Als Ort ohne Ausgang hingegen erweist sich Mani Matters "Amt", als ein Labyrinth, in dem sich der eingeschüchterte, überpünktliche Bürger hoffnungslos verliert. Das Gegenteil von jenem Ideal, das dem Staatsrechtler Mani Matter vorschwebte: Ein Staat, der die aktive und kritische Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sucht.

und dä wo isch ufbotte gsy am frytig vor de nüüne
(...)
isch immer wyter gloffen und isch nie meh umecho

Balts Nill
Musiker und Autor