Aare
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Bärn schmöckt nach Aare
Die BernerInnen lieben ihre Aare; die wilde, schöne Hexe; auch wenn sie jedes Jahr Menschenopfer in ihre Wirbel verschlingt. Die Aare umarmt die Stadt vielfach, als erwidere sie diese Liebe. Der eigenwillige Fluss hat auch einen unverwechselbaren Geruch. Die Aare riecht nach Autonomie, nach Wollust – und nach toten Fischen. Das intensive Fischodeur erstaunt mich immer besonders, denn so fischreich ist die Aare nun auch wieder nicht. Ich bin nicht einmal sicher, ob der Geruch wirklich von Fischen kommt, oder ob er einfach eine Aarenessenz ist. Kein Fluss riecht wie die Aare, am Aareduft erkennt man Bern. Und es erstaunt, dass diese doch eher zurückhaltend wirkende Stadt sich mit einem solchen Duft parfümiert.
Yvonn Scherrer
Blinde Duftexpertin, Radiojournalistin und Autorin- Aare